Die zehn spannendsten Taktik-Ideen der Saison 20/21

Alex
20 min readMay 25, 2021

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Die Saison 2020/21 war weird. Es gab Mannschaften, die mehrere Wochen in Quarantäne vebrachten und viele Spieler, die corona-bedingt Spiele verpassten. Unter dem sehr engen Spielplan litt auch die Qualität des Fußballs. Für Trainer gestaltete es sich ungemein schwierig, ihren Fußball weiterzuentwickeln.

Dennoch konnte man auch innerhalb des letzten Jahres einige interessante neue Ideen oder Weiterentwicklungen bestehender Ideen sehen. Hier möchte ich zehn dieser Ansätze vorstellen.

  1. Der Siegeszug der Dreierkette

Ok, die Dreierkette ist keine bahnbrechende neue Erfindung. Besonders in dieser Saison fiel jedoch auf, wie eine große Anzahl an Vereinen zu einer Art der Dreierkette wechselten und davon mit großem Erfolg profitierten. Mit Atlético Madrid und Inter Milan gewannen zwei Mannschaften ihre Liga, die mit einer Dreierkette spielen. Das letzte Mal, dass das geschah, war 2016/17, als Antonio Conte Chelsea zur Meisterschaft führte und Juve in Italien mal wieder den Scudetto holte. Das Juve dieser Spielzeit war jedoch immer noch geprägt von Contes Ideen, der zwei Jahre zuvor noch Trainer der Bianconeri war und danach in der italienischen Nationalelf viele Juve-Spieler weiterhin im selben System spielen ließ. Zwei unabhängige Dreierketten-Meister in den Top-Ligen gab es schon länger nicht mehr. Zudem gewann in der sechst-besten Liga Europas mit Sporting ein weiteres Dreierketten-Team den Titel.

Am faszinierendsten ist es, wie die beiden Meister ihre Dreierkette auf unterschiedliche Weisen interpretieren. Das ist nämlich entscheidend am Siegeszug der Dreierkette: Trainer kopieren sich nicht gegenseitig (oder zumindest nur zu einem Teil), sondern nutzen die Dreierkette aus verschiedensten Gründen.

Inters Stammformation dieser Saison
Atletis Stammformation dieser Saison
Defensa y Justicia im Finale der Copa Sudamericana

Inter vertraute unter Antonio Conte lange Zeit auf sein typisches 3–5–2, allerdings sahen wir in der zweiten Saisonhälfte bereits immer häufiger Christian Eriksen und damit eine deutlich offensivere Ausrichtung als zuvor mit Vidal oder Gagliardini auf der linken Acht. Des Weiteren wurden einige Positionsrochaden im Aufbau genutzt, die situativ für Aufbausituationen sorgten, die einer flachen Viererketten ähnelten. Auch Conte musste also seine Dreierkette optimieren, um in seinem zweiten Jahr in Mailand den Titel zu holen. Tatsächlich unterscheidet sich sein Inter klar von seinem Chelsea.

Diego Simeone erkannte in einer Dreierketten-Formation derweil die beste Lösung, um gegen tiefestehende Gegner in der Liga ein funktionierendes Ballbesitzsystem aufzuziehen und gleichzeitig defensiv stabil zu bleiben. Entscheidend für Atletis Erfolg waren die Rollen von Lemar und João Félix im Zwischenlinienraum, Llorente als Halbraum-Tiefenläufer, aber vor allem bessere Passwinkel und Absicherung für Atletis spielstärksten Innenverteidiger Mario Hermoso, der sowohl Pässe in den Zwischenlinien- raum spielte als auch Verlagerungen auf Trippier, der anschließend den Halbraum und Llorente bedienen konnte.

In Südamerika führte Hernán Crespo derweil Defensa y Justicia zum Titel in der Copa Sudamericana (dem südamerikanischen Äquivalent zur Europa League). Grundlage hierfür war auch eine Dreierkette, weites Andribbeln der Halbverteidiger, besonders von Héctor Martínez, Positionswechsel der Wing-Backs und Achter sowie gegenläufige Bewegungen der Stürmer. Ein solch offensives und mit so vielen dynamischen Positionsrochaden versehenes Team gab es bisher selten in Südamerika und so bereitete man vielen Gegnern große Probleme.

In der MLS starteten derweil die Seattle Sounders ohne ihren besten Spieler Nico Lodeiro ungeschlagen in die Saison, nachdem sie in der Saisonvorbereitung ebenfalls auf eine moderne Interpretation der Dreierkette umstellten und die Konkurrenz noch keine Lösung gegen dieses neue Konstrukt in der Liga gefunden hat.

In Europa sahen wir Stuttgart mit dem unkonventionellsten Wing-Back aller Zeiten in Silas Wamangituka, Frankfurt mit neu gewonnener Spielfreude und Kreativität dank zweier Halbraum-Zehner, Lens als Aufsteiger in die Ligue 1 den sechsten Platz erreichen, Barcelona dank der großräumigen Bewegungen des nun zentralen Innenverteidigers Frenkie de Jong wieder ins Titelrennen eingreifen, West Ham unter Daviy Moyes von einem Abstiegskandidaten zu einem Europa-League-Teilnehmer transformieren und Oostende nach drei Platzierungen in der unteren Tabellenhälfte in Belgien unter Alexander Blessin aufgrund der Dreierkette und RB-Konzepten wieder um Europa spielen.

Die letzten Jahre hatte ich häufig das Gefühl, dass Dreierketten sehr ähnlich interpretiert werden und vermehrt als defensives Mittel eingesetzt werden. Das hat sich zuletzt drastisch verändert. Der Siegeszug der Dreierkette ist darauf zurückzuführen, dass Trainer die Vielfalt ihrer Optionen mit dieser Grundausrichtung erkennen und besser auszunutzen lernen.

2. Wolfsburgs vertikales Flachpassspiel auf zweite Bälle

Der VFL Wolfsburg war eine der positiven Überraschungen dieser Saison. Während in seinem ersten Jahr und auch noch zu Beginn dieser Spielzeit Oliver Glasners Fußball nicht immer sonderlich gut anzuschauen war, änderte sich dies in den vergangenen Monaten und führte zu einer verdienten Qualifikation für die Champions League.

Wolfsburg ist eine taktisch äußerst klare Mannschaft, bei der stets der Plan zu erkennen ist. Die Spieler haben ein hervorragendes Verständnis zueinander entwickelt, funktionieren besonders in Paaren super zusammen (Mbabu und Baku im Zusammenspiel auf der rechten Seite sowie Schlager und Arnold auf der Doppelsechs kann man hier nochmal besonders hervorheben) und finden sinnvolle Positionierungen zueinander sowie im Mannschaftskontext.

Besonders interessant ist jedoch das flache, vertikale Passspiel auf einen Zielstürmer mit der klaren Intention zweite Bälle zu gewinnen. Ein Beispiel dafür liefert das 1:0 Wolfsburgs im Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Führungstreffer Wolfsburgs gegen Frankfurt

Normalerweise sehen wir ein sehr vertikales Passspiel meist in zwei Ausführungen: Hoch und mit der Absicht zweite Bälle zu gewinnen oder flach und mit der Absicht, dass ein Stürmer Bälle festmacht oder ablegt. Selten sehen wir jedoch, dass beides vermischt wird. Wolfsburg tut genau das gerne.

Mit Weghorst hat man einen Stürmer, der körperlich dazu imstande ist, Bälle festzumachen. Viele Pässe, besonders von Maxi Arnold, kommen jedoch so scharf gespielt, dass eine Annahme und Weiterverarbeitung schwer ist. Hier kommen dann Ridle Baku, Yannick Gerhardt, Renato Steffen und Co. ins Spiel. Diese positionieren sich sehr eng um Weghorst herum, können selber kaum zwischen den Linien angespielt werden, dafür aber wie in der vorgegangenen Szene den zweiten Ball erobern.

Diese Ausrichtung ergibt für Wolfsburg viel Sinn. Vor allem Arnold spielt super linienbrechende, flache Pässe. Diese Fähigkeit kann man so perfekt einbauen. Zudem können Baku und Steffen in klassischen Kopfballduellen um zweite Bälle wohl kaum überzeugen, sondern eher durch ihre Positionsfindung, schnelles, intensives Gegenpressing und im Falle von Baku auch eine hohe Pressingresistenz in diesen engen Räumen. Ein Josip Brekalo, der lieber von links ins Zentrum zieht und eigentlich torgefährlicher als Steffen ist, musste sich zunächst hinter dem Schweizer anstellen. Als er jedoch gute Positionen vor dem Sechzehner fand, konnte er seine grandiosen Fähigkeiten als Fernschütze zeigen.

All das macht Wolfsburg zu einem Team, in dem das Konstrukt wunderbar auf die Fähigkeiten der Einzelspieler zugeschnitten ist.

3. Barnsleys modernes Kick & Rush

Barnsley ist aus mehreren Gründen ein interessanter Verein. Zum Einen gehört der Klub einem von Paul Conway angeführten Konsortium, dem auch Billy Beane angehört. Billy Beane war für die ursprüngliche Moneyball-Geschichte verantwortlich. Dem Konsortium gehört nicht nur Barnsley, sondern auch die AS Nancy, der FC Thun, der FC Esbjerg und der KV Oostende. Personal wird zwischen den Vereinen getauscht, Ideen ebenso und so verfolgen alle Klubs eine ähnliche Spielphilosophie, die Barnsley unter Trainer Valérien Ismaël jedoch auf die Spitze treibt. Dieses kleine Video veranschaulicht ganz nett, wie ein typisches Barnsley-Spiel aussieht:

Daryl Dike and Barnsley Tactics — YouTube

Barnsley hat über die gesamte Saison eine Passquote von 58%. Keine andere Mannschaft in den größeren Ligen Europas führt so viele Kopfballduelle wie Barnsley. Auch was die Anzahl der eigens lang geschlagenen Bälle angeht, steht man weit oben. Allerdings zwingt man gleichzeitig seine Gegner auch zu durchschnittlich über 100 langen Bällen pro Spiel. Das ist eine unglaubliche Zahl.

Dieser Mannschaft zuzuschauen, macht keinen Spaß, aber ihr Fußball funktioniert. Bälle werden stets lang geschlagen. Eine besondere Spezialität: Bälle, die in einem extra hohen Bogen nach vorne geschlagen werden, sodass der Ball fast in einem 90-Grad-Winkel auf seinen Abnehmer fällt. Die lange Flugzeit des Balles wird derweil genutzt, um eine bestmögliche Struktur für den zweiten Ball zu kreieren. Barnsley provoziert Chaos.

Freistöße an der Mittellinie werden derweil zur Möglichkeit, um die halbe Mannschaft in den gegnerischen Strafraum zu schieben und entweder eine Chance zu kreieren oder per Gegenpressing den Ball zurückzuerobern oder einen langen Ball des Gegners zu erzwingen.

Das Pressing Barnsleys ist unglaublich intensiv. Valérien Ismaël wechselt gerne bereits in der Halbzeitpause mehrmals, um zu garantieren, dass seine Mannschaft über das gesamte Spiel mit maximaler Intensität pressen kann. Das führte Barnsley bis in die Playoffs der Championship nachdem man in der vorherigen Saison gerade so dem Abstieg in die Drittklassigkeit entgang.

Die Erfolgsdauer dieser pressing-orientierten Außenseiter-Teams ist bisher stets begrenzt gewesen. Getafe schaffte es so zwar in die Europa League, kämpfte diese Saison jedoch gegen den Abstieg, während Eibar, das sich viele Jahre trotz geringer finanzieller Mittel gegen den Abstieg stemmen konnte, nächstes Jahr in der zweiten Liga spielen muss.

Es bleibt abzuwarten, ob etwas Ähnliches mit Barnsley passieren wird. Die besonders hohen Mondbälle, das lange Aussspielen jeder Standardsituationen und das Ausnutzen der neuen Wechsel-Regelungen sind neue Dimensionen in dieser Art des Fußballs, auf die noch Lösungen gefunden werden müssen.

4. Karlsruhe und andere fancy Standardvarianten

Von einer Mannschaft, die sehr viel Wert auf Standardsituation legt, kommen wir nun zu Standardsituationen im Allgemein. Es gab schon bessere Saisons für Standards, viele Teams hauen Ecken einfach uninspiriert an den ersten Pfosten und versuchen ihn zu verlängern. Der Erfolg dieser Eckballvarianten ist meist gering, außer man hat in der Hinrunde gegen Borussia Dortmund gespielt. Umso schöner ist es exotischere und zugleich erfolgreiche Varianten wie diese von Karlsruhe zu sehen.

Mit dieser Variante erreicht Karlsruhe das entscheidende Ziel bei Standards: Man bestimmt die Dynamik des Gegners und zwingt ihn in eine reaktive Rolle. Die Gegenspieler müssen den Karlsruhern erst folgen und kommen dann zum Stand. Elementar ist hier, dass die Gegenspieler aufgrund ihrer reaktiven Haltung später zum Stand kommen als die Karlsruher. Diese können aufgrund der im perfekten Moment getretenen Ecke einen Schritt früher in den Ball gehen und haben damit einen großen Vorteil im Kopfballduell.

Ich habe an einigen Stellen die Frage gelesen, warum die Karlsruher nicht von den anderen Seite des Strafraums einlaufen und somit dynamisch in Richtung stoßen können. Problem hierbei wäre, dass auch die Verteidiger mit derselben Dynamik in den Ball gehen können. Das Einlaufen und Abstoppen und Wiederstarten der tatsächlichen Eckballvariante sorgt erst für den Dynamikvorteil.

Die besten Teams nach Standards in dieser Saison vereint, dass sie diese Dynamikvorteile konstant kreieren können. Karlsruhes Gegner in diesem Spiel, Holstein Kiel, ist beispielweise eine Mannschaft, die dies sehr gut beherrscht.

Standardsituationen werden immer noch oft zu gering geschätzt. Es gab schon Spielzeiten, in denen wir mehr Neuerungen in der Hinsicht gesehen haben, der enge Spielplan hat auch in diesem Bereich Innovation erschwert. Spätestens bei der Europameisterschaft und Copa América dürften Standards jedoch wieder ein gern gesehenes Mittel sein, um zwischen zwei völlig erschöpften Mannschaften den Sieger zu ermitteln.

5. “Falsch-füßige” Innenverteidiger

“There are many actions to build up — to make our play quicker, better — but we can’t do them. Not because the other players are not good but because [Aymeric] Laporte is the only left-footed central defender.”

Vor circa anderthalb Jahren sagte Pep Guardiola dies über seinen einzigen linksfüßigen Innenverteidiger Aymeric Laporte. Einen Linksfuß als linken Innenverteidiger zu haben, war Guardiola sogar so wichtig, dass er für Nathan Aké, einen reinen Back-Up-Spieler 45 Millionen Euro ausgab, nur damit man hinter dem verletzungsanfälligen Laporte noch einen Linksfuß hat.

Letztlich spielte Rúben Dias die gesamte Saison als linker Innenverteidiger und wurde von den Journalisten zum Spieler des Jahres gewählt. Das widerspricht allem, was Guardiola zuvor gesagt hat. Der Spanier hat die Lösung seines Problems auf eine andere Art gefunden (dazu später mehr). Guardiolas Zitat legt jedoch eins offen: Trainer präferieren linksfüßige Links- und rechtsfüßige Rechtsverteidiger.

Warum? Die Passwinkel sind für den Innenverteidiger auf der Seite seines starken Fußes deutlich besser. Der sichere Pass die Seitenlinie runter auf einen Außenverteidiger kann besser in den Lauf gespielt und bleibt mit Seitwärtsspin im Feld, während der Pass eines Rechtsfußes von der linken Seite ohne den Kontakt eines Mitspielers stets ins Aus rollen würde (Ausnahme wäre hier ein Außenristpass). Zudem tun sich verkehrt herum aufgestellte Innenverteidiger besonders nach Andribbeln schwer, ihren Körper zu öffnen und anschließend linienbrechende Pässe zu spielen. Ein linksfüßiger linker Innenverteidiger bringt somit immense Vorteile im Passspiel in Richtung seiner linken Seite sowie im linienbrechenden Passspiel.

Der (mittlerweile Ex-)Trainer der Wolverhampton Wanderers Nuno Espírito Santo hatte für ein Spieler seiner Mannschaft verletzungsbedingt nur drei Innenverteidiger für seine Dreierkette zur Auswahl. Kapitän Conor Coady war als zentraler Part gesetzt. Spannenderweise entschied er sich dafür, Linksfuß Max Kilman als rechten Innenverteidiger einzusetzen und Rechtsfuß Willy Boly als linken Innenverteidiger. Damit ignorierte er also die als optimal angesehen Passwinkel für Innenverteidiger.

Was könnte das Vorteile haben? Hierfür kann man auf folgende zwei Beispiele blicken:

Rechtsfuß wird von innen angelaufen

In diesem ersten Fall sehen wir eine sehr klassische Situation: Ein rechtsfüßiger rechter Innenverteidiger wird von innen angelaufen. Der Innenver-teidiger sollte hiermit keine allzu großen Probleme haben. Er kann aus dieser Situation immer noch den für ihn einfach zu spielenden Pass auf den Rechtsverteidiger spielen, vielleicht sogar auf einen Sechser/ Achter, wenn dieser sich ordenlich freiläuft. Alles super.

Linksfuß wird von außen angelaufen

Blicken wird nun aber auf ein zweites Beispiel: Hier wird ein linksfüßiger rechter Innenver-teidiger von außen angelaufen. Er kann hierauf durchaus gute Lösungen finden. Je nachdem wie sich der zentrale Stürmer des Gegners verhält, kann er entweder einen sicheren Pass auf einen seiner Innenver-teidigerpartner spielen oder sogar einen Sechser/ Achter bedienen. Auch hier: Alles super.

Was diese beiden Beispiele veranschaulichen sollen: Je nachdem, wie ein Spieler angelaufen wird, kann es von Vorteil sein, Links- oder Rechtsfuß zu sein. Unterschiedliche Gegner laufen meist auch anders an. “Falsch-füßige” Innenverteidiger können also durchaus Sinn ergeben. Noch besser sind natürlich beidfüßige Innenverteidiger, die alle Situationen (theoretisch) optimal auflösen können sollten.

Ein letzter Vorteil “falsch-füßiger” Innenverteidiger, den ich unbedingt noch erwähnen möchte: Wie im zweiten Beispiel gezeigt, bieten sich für diese Innenverteidiger besonders diagonale Pässe an. Diagonale Pässe haben einen großen Vorteil gegenüber horizontalen Pässen: Sie sind progressiv und helfen, sich dem gegnerischen Tor anzunähern. Diagonale Pässe haben zudem einen entscheidenden Vorteil gegenüber vertikalen Pässen: Der Passempfänger kann den Ball oftmals in einer halboffenen Stellung entgegennehmen und so direkt aufdrehen. Das kann für eine deutlich höhere Dynamik im Spiel der eigenen Mannschaft sorgen.

Wird man “falsch-füßige” Innenverteidiger jetzt also häufiger sehen? Vermutlich nicht. Für Nuno Espírito Santo war das Experiment auch schnell beendet. Besonders defensiv müssen sich Verteidiger auf einer für sie neuen Seite erstmal umgewöhnen. Ein Risiko, das viele Trainer wohl nicht eingehen wollen. In einer Welt, in der diese Probleme jedoch nicht existieren würden, wären “falsch-füßige” Innenverteidiger eine spannende Möglichkeit, um die Effektivität bestimmter Anlaufmuster zu verringern.

6. Pablo Fornals und die Finte nach dem Pass

Bisher ging es hier stets um mannschaftstaktische Konzepte. Das ist auch logisch, da es im individualtaktischen Bereich seltener große Neuigkeiten gibt. Jeder Spieler hat zwar einen einzigartigen Spielstil, wenige Spieler verändern jedoch die Art und Weise, wie man auf bestimmte Aktionen blickt. Pablo Fornals und sein Trademark-Move der letzten Wochen haben das bei mir jedoch geschafft.

Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass Fornals aktuell mein absoluter Lieblingsspieler ist. Er macht nicht Spektakuläres, findet aber sehr gute Positionierungen und denkt bei jedem seiner Pässe schon daran, wie der restliche Angriff aussehen könnte. Im Kopf wirkt er seinen Gegen- und manchmal sogar seinen Mitspielern stets mehrere Schritte voraus. Dazu passt auch eine seiner neuen Kreationen, die er besonders gerne in engen Räumen anwendet. Zum Ende dieser Premier-League-Saison hat er diese Bewegung teils mehrmals pro Spiel angewendet, es ist also auch eine geplante Aktion. Aussehen tut diese folgendermaßen:

Fornals dribbelt hier gezielt auf seinen Gegenspieler zu, zieht ihn damit auf sich, nur um im letzten Moment und gerade als sich sein Mitspieler freigelaufen hat, den Pass auf diesen zu spielen. Nun folgt das Geniale: Er drückt sich noch mit dem Bein, mit dem er den Ball gespielt hat, ab, sodass er eine Drehung startet. Diese Drehung ähnelt dem durch Zinédine Zidane berühmt gewordenen Roulette, nur ohne Ball. Fornals schafft es so, die Dynamik der Körperbewegung seines Passes in die Drehung zu transferieren, kreiert so Raum zwischen sich und seinem Gegenspieler und kommt in einer flüssigen Bewegung genau an dem Platz des Feldes an, wo er sofort wieder einen Pass empfangen kann.

Diese gesamte Bewegung zielt nicht darauf ab, seinen Gegenspieler auszuspielen (geht ohne Ball auch gar nicht), sondern früher als dieser Gegenspieler am nächsten Ball zu sein.

Viele Spieler vergessen selbst auf Profi-Level noch, dass ihre Aktion nach einem Pass nicht beendet ist. Stattdessen muss sich nach einem Pass wieder freigelaufen oder ein Raum geöffnet werden. Ohne Anschlussaktion des Passgebers sinkt die Erfolgswahrscheinlichkeit des gesamten Angriffs.

Was Fornals stattdessen macht, zeigt wohl auch, dass er als Kind gesehen hat, wie Xavi und Iniesta Welt- und Europameister wurden. Fornals’ Lieblingsbewegung passt perfekt in dieses Bild vom spanischen Ballbesitz- und Positionsfußball. Pass- und anschließende Freilaufbewegung zu vereinen, ist effektiv, smart und sieht zudem unglaublich gut aus. Pablo Fornals macht intelligenten Fußball zur Kunst.

7. Torunarighas Andribbeln ohne Ball

Ganz ehrlich: Als mir die Idee für diesen Text kam, hätte ich nicht gedacht, dass Pál Dárdai darin vorkommen würde. Tatsächlich hat Herthas Retter inmitten einer Serie von fünf Spielen in 13 Tagen jedoch eine sehr interessante Idee gehabt, die ich in dieser Ausführung bisher noch nicht gesehen habe.

Diese Idee war aus verschiedenen Strukturen zu erkennen und hing fest mit Jordan Torunarigha zusammen. Der ist im gesamten Hertha-Kader einer der herausragenden Spieler, da er bis zu dem Zeitpunkt der Aufnahme Márton Dárdais in den Profi-Kader der einzige Verteidiger oder Mittelfeldspieler war, der einen progressiven, linienbrechenden Pass spielen und selber per Dribbling den Ball vorantreiben kann. Beide diese Fähigkeiten nutzte man unter Pál Dárdai jedoch selten.

Startposition Torunarighas

Torunarigha spielte in der Endphase dieser Saison meist als Linksverteidiger, wo sicherlich nicht seine Stärken liegen. In einer Viererkette agiert er meist etwas eingerückter und flacher. Aus dieser Startposition schob er wiederholt in den linken Halbraum. Prinzipiell ist das Einrücken eines Links-verteidgers in zentralere Räume nichts allzu besonderes. Guardiola tut dies mit seinen Außenverteidigern bekannter-maßen bereits seit über einem halben Jahrzehnt. Die Außen- verteidiger füllen dabei die zweite Linie auf, positionieren sich oft neben einem Sechser, sodass sich 3–2–4–1-artige Strukturen ergeben.

Endposition Torunarighas

Dardai geht da sogar einen Schritt weiter. Er nutzte Torunarigha, um die dritte eigene Linie aufzufüllen. Die Gesamtpositionierungen Herthas waren hierbei nicht immer sauber, aber die Idee dahinter war klar. Torunarigha sollte als Anspielstation im Halbraum fungieren. Besonders im 4–2–3–1 tat man sich ohne eine solche Anspielstation im Halbraum in der Ballprogression schwer. Mit Torunarigha im Halbraum konnte Hertha in der gegnerischen Hälfte dynamisch Überzahlsituationen schaffen und entscheidende Räume überladen. Auch aus einer Fünferkette heraus sah man teils ähnliche Abläufe.

Ob Torunarigha der optimale Spieler für diese Rolle ist, darf durchaus bezweifelt werden. Der U-Nationalspieler kann seine Stärken eigentlich am besten ansetzen, wenn er das Feld vor sich hat. Mit Rücken zum gegnerischen Tor und unter Druck wird er deutlich weniger Bälle im Halbraum festmachen können als die sich dort normalerweise aufhaltenden Mittelfeldspieler. Die dynamische Besetzung dieser Position kann jedoch für Zuordnungsprobleme bei der gegnerischen Mannschaft sorgen und einen Dynamikvorteil nach sich ziehen. Andere Spieler würden in einer solchen Rolle möglicherweise noch mehr aufgehen als Torunarigha.

Man darf gespannt sein, ob Torunarigha auch in der nächsten Saison diese Rolle einige Male spielen wird. Es könnte ein wichtiger Schritt in der notwendigen spielerischen Weiterentwicklung Hertha Berlins sein.

8. ManCity

Manchester City ist die beeindruckendste Mannschaft dieser Saison. Pep Guardiola schien zu Beginn der Saison noch nicht die entscheidende Idee gefunden zu haben, wie er seine Mannschaft in den kommenden Jahren auflaufen lassen will. Wenige Monate später war man schon kaum noch einholbar Tabellenführer, gewann kurz darauf mal wieder den EFL Cup und wird am nächsten Wochenende im Champions-League-Finale stehen.

Guardiola hat aber nicht nur ein Idee gefunden, die ihn und seine Mannschaft diese Saison trägt, sondern gleich mehrere grundlegende Ideen, die ihm helfen, auf jedes potenzielle Problem eine Lösung zu finden.

grundlegende Positionsprinzipien ManCitys im 3-Raute-3/ 3-Box-3

So sah man diese Situation viele 3-Raute-3-Anordnungen, wie sie schon Johan Cruyff oder auch Marcelo Bielsa spielen ließen. City kontrolliert aus diesen Anordungen das gesamte Spiel. Die drei Verteidiger können sich aus einem gegnerischen Pressing meist allein aufgrund ihrer Überzahl rausspielen. Die Flügelspieler bieten eine immense Breite, kommen Guardiola-typisch in viele 1gegen1-Situationen, ziehen das Spiel aber auch so außeinander, dass sich im Zentrum Räume für Gündogan, de Bruyne und Co. öffnen. Das Zentrum wird durch eine falsche Neun noch zusätzlich aufgefüllt, sodass City auch hier stets Überzahlsituationen kreiert. Nur in der letzten Reihe des Gegners gibt es oftmals keine Überzahlsituationen. Durch die fallenlassenden Bewegungen der falschen Neun haben besonders die gegnerischen Innenverteidiger oft gar keine Gegenspieler. Das ist City jedoch egal, hilft es doch nur der eigenen Überzahl im Mittelfeld. Sobald es dann in den Sechzehner gehen soll, wird dieser dynamisch besetzt. Mit diesen Bewegungen haben die gegnerischen Verteidiger noch mehr Probleme, als wenn sie ständig einen Gegenspieler auf ihren Füßen stehen haben.

Als wäre die dadurch erzeugte Dominanz noch nicht gut genug, beseitigte Guardiola die Defensiv-Probleme der vergangenen Saison, wurde noch unabhängiger von einzelnen Spieler, entwickelte gleichzeitig jedoch einzelne Spieler wie Phil Foden weiter und experimentierte die letzten Wochen schon wieder mit neuen Anordnungen.

Guardiola demonstrierte eindrucksvoll, was für ein genialer Trainer er ist. Diese Spielzeit wäre auch ohne die erschwerten Bedingungen durch Corona eine der besten einer Fußball-Mannschaft aller Zeiten gewesen. Setzt man das Ganze dann noch in den unfassbar schweren Kontext dieser Saison, gebühren die Leistungen Citys noch mehr Anerkennung.

Auf spielverlagerung.com erschien vor ein paar Monaten bereits ein In-Depth-Text über diese Saison ManCitys. Diesen kann ich nur wärmstens empfehlen, da er einige der von mir hier angedeuteten Phänomene noch deutlich tiefergehend erklärt.

9. Ausnahme-Athleten-Achter

Wie auch bei der Dreierkette handelt es sich hier um keine neue Idee, sondern eine Entwicklung, die mir diese Saison besonders ins Auge gestoßen ist. Exemplarisch für diese Entwicklung lässt sich Brighton heranziehen, die diese Spielzeit taktisch eines der coolsten Teams Europas waren und auch mit einer Dreierkette spielten. Vor dieser Dreierkette sah man zu Saisonbeginn öfter eine Doppelsechs aus Ben White und Yves Bissouma. Beide sind herausragende Athleten, können defensiv viel Raum in wenig Zeit abdecken. Im Saisonverlauf sah man dann oft nur noch Bissouma als alleinige defensive Absicherung im Mittelfeld.

Besonders während einer Saison, in der Spieler mehr Minuten in einem engeren Terminplan absolvieren müssen und Spiele noch umschalt-lastiger wurden, erscheint ein alleiniger Achter/Sechser zur Absicherung kontraproduktiv. Tatsächlich sehen wir aber immer mehr Mannschaften, die genau diesen Schritt gehen.

Die Vorteile sind klar: Man hat einen Spieler mehr, der helfen kann, ein Tor zu erzielen. Besonders für spielstarke Mannschaft, die gegen zurückgezogenere Abwehrreihen agieren müssen, kann dies zu einem essentiellen Vorteil werden.

Die Achter sind jedoch oft weitaus mehr als reine Absicherer. Dafür genügt ein Blick auf die acht zentralen Mittelfeldspieler der Premier League, die laut fbref.com in dieser Saison den Ball die größte Distanz getragen haben: Rodri, Stuart Dallas, Pierre-Emile Højbjerg, Yves Bissouma, Granit Xhaka, Georginio Wijnaldum, Mateo Kovačić und Declan Rice.

In dieser Auflistung steht mit Rodri ein Spieler, der mit seiner Mannschaft gegen die tiefsten Abwehrreihen der Gegner spielt und somit den Ball häufig tragen kann. Ähnlich sieht es bei Xhaka aus, der sich viele Bälle tief abholt. Auch Kovačić ragt besonders mit Ball am eigenen Fuß heraus. Die Stärken der restlichen fünf Spieler sieht man jedoch vermutlich eher in der Defensive. Bissouma, Rice und Højbjerg agierten zu Teilen der Saison als einzige Absicherung im Mittelfeld ihrer Teams. Stuart Dallas gehört derweil einem Leeds-Team an, das in 37 von 38 Spielen mehr Kilometer als der Gegner lief. Dallas verpasste in der gesamten Saison nur 9 Spielminuten, Hojberg keine einzige. Rice blieb sechs Spiele verletzt auf der Tribüne, ging sonst aber auch jedes Spiel über die volle Distanz. Bissouma verpasste nur zwei Spiele.

Was ich damit sagen will: Das athletische Anforderungsprofil für einen Achter ist immens gestiegen. Die Spieler müssen eine unglaubliche Anzahl an intensiven Läufen sowie Gesamtstrecke hinlegen und das über eine gesamte Saison. Zudem erfüllen diese Spieler oft auch noch sehr wichtige Aufgaben im eigenen Ballbesitzspiel und müssen daher auch taktisch hervorragend ausgebildet sein.

Eine Liga, in der man in der Vergangenheit viele dieser Spieler gefunden hat, war die französische Liga. Der Grund: Die Ligue 1 ist seit einigen Jahren von den Top-Ligen am umschalt-lastigsten. Daher braucht es hier herausragende Athleten und Spieler werden extra dahingehend ausgebildet. Der Rest Europas bedient sich nur zu gerne an diesen Akteuren.

Mittlerweile gibt es kaum noch europäische Top-Mannschaften ohne einen absoluten Ausnahme-Athleten im Mittelfeldzentrum. Das ist keine Entwicklung dieser Saison, aber eine Entwicklung, die in dieser Saison meiner Wahrnehmung nach einen neuen Höhepunkt erreicht.

10. Ein madegassich-deutsches Erfolgs-Duo in Luxemburg

Zum Abschluss wird´s nochmal exotisch. Die erste Liga Luxemburgs, die BGL Ligue, steht in der UEFA-Fünfjahres-Wertung auf Platz 35. Der Fußball in dieser Liga ist meist nicht sonderlich gut anzusehen. Allerdings ist der Fußball der BGL Ligue auch ein perfektes Beispiel, wie unterschiedlich sich Fußball-Taktik ausbreitet.

Die Verbreitung von taktischen Konzepten im Fußball hängt mit vielen Dingen zusammen: Geografie, Kultur, Personen (Trainer, Spieler, Funktionäre), etc. Das macht es so faszinierend, Fußball in seinen unterschiedlichsten Formen auf der gesamten Welt zu verfolgen.

Die BGL Ligue ist geprägt vom belgischen und französischen Fußball. Aus Belgien (vor allem aus den unteren Ligen) kommen viele Spieler nach Luxemburg. So wie der belgische Fußball dem französischen ähnelt, ähnelt der luxemburgische Fußball den beiden Ländern sehr, ist also auch eher umschalt-lastig. Zudem gibt es in der Liga ein großes Leistungsgefälle zwischen Top-Klubs und Liga-Ende, sodass viele Spiele allein aufgrund der individuellen Qualität zu hohen Siegen führen.

Swift Hesperingen gehört nicht zu den traditionell erfolgreichen Klubs in Luxemburg. Fola Esch ist Rekordmeister, F91 Düdelingen war in den vergangenen Jahren die dominierende Mannschaft, nachdem sie seit den 90er-Jahren von Investor Flavio Becca unterstützt wurde. Derselbe Becca investierte übrigens auch in den 1. FC Kaiserslautern. Als sein Berater agiert Klaus Toppmöller, dessen Sohn Dino vielleicht auch deswegen die Cheftrainer-Stelle bei Düdelingen erhielt und anschließend beim belgischen Viertligisten Royal Excelsior Virton coachte, der ebenfalls Becca gehört. 2019 beendete der auch schonmal der Steuerhinterziehung beschuldete Becca sein Engagement bei Düdelingen und übernahm stattdessen Hesperingen, die er sofort in die erste Liga führte. Am drittletzten Spieltag der Aufstieg-Saison übernahm man erstmals die Tabellenführung. Gewinnt man am nächsten Sonntag gegen den Tabellensiebten Differdingen 03 wäre man erstmals in der Vereinsgeschichte Meister.

Entscheidend für diesen Erfolg sind ein junger Stürmer aus Madagaskar und ein deutscher Routinier. Hakim Abdallah wurde vor dieser Saison aus der zweiten Mannschaft des FC Nantes verpflichtet, wird nach einer überragenden Saison zum KSK Lierse in die zweite belgische Liga wechseln. Dominik Stolz wechselte derweil vor dieser Saison von Düdelingen, mit denen er drei Mal Meister wurde, zu Hesperingen. In der Saison 14/15 wurde er als Spieler der SpVgg Bayreuth Torschützenkönig in der Regionalliga Süd. Diese Saison stehen Abdallah und Stolz auf Platz 2 und 3 in der Scorer-Liste Luxemburgs. Abdallah netzte 22 mal ein und bereitete acht Treffer vor. Stolz traf selber 17 mal, legte zwölf weitere Tore auf.

Die beiden sind jedoch nicht nur hervorragende Spieler auf diesem Niveau, sondern sind zudem wunderbar unorthodoxe Spieler mit seinem super Verständnis zueinander. Abdallah ist auf dem Papier Stürmer, lässt sich aber oft bis auf die Sechs fallen, um von dort das Spiel zu gestalten. Stolz ist auf dem Spielberichtsbogen als Zehner aufgeführt, sucht jedoch stets die Tiefe.

Im Vergleich zu europäischen Top-Mannschaften ragt Hesperingens Positionsstruktur nicht heraus, im Liga-Vergleich jedoch umso mehr. Tatsächlich lassen sich hier sogar Prinzipien wiedererkennen, die auch Guardiola gefallen würden. Im Aufbau wird eine Überzahl erzeugt. Das einzig exotische hieran ist, dass dies durch ein Fallenlassen des Stürmers passiert. Selber besetzt man die vorderste Linie nur dynamisch, ähnlich wie in Guardiolas System mit einer falschen Neun. Tiefenläufe von Stolz oder von Abdallah, der sich im Verlauf von Angriffen aus seinen tiefen Ausgangspositionen wieder ins letzte Drittel bewegt, erfüllen hier die Aufgaben, die in Manchester Gabriel Jesus, Bernardo Silva und Co. ausüben.

Ich weiß nicht, ob Pascal Carzaniga, Trainer Hesperingens, Guardiolas City ausführlich studiert hat. Die aktuelle Spielidee kann sich auch einfach aus den interessanten taktischen Profilen seiner beiden besten Spieler gebildet haben. Nichtsdestotrotz macht es Spaß, verschiedenste Prinzipien und Ideen auf unterschiedlichstem Niveau wiederzuentdecken.

Ich habe diese Saison mal wieder sehr Fußball geschaut und mit Abstand am meisten Spaß bereitet hat mir das Aufkommen neuer Ideen sowie die Weiterentwicklung bestehender Ideen und deren Verbindungen zueinander. Durch eben jene Weiterentwicklung wird es auch in den kommenden Jahren stets neue Prinzipien gehen, die wir entdecken können. So wird der Fußball nie langweilig.

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Alex

It’s a game of position, not possession. (Domenec Torrent